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WOLFSMOND LYRICS

1. Wolfsmond


[music & lyrics: Managarm]

Wenn der mond uns schmerzhaft glimmet,
Wird die augenglut entfacht.
Wer des mondes blick empfangen,
Der vereint sich mit der nacht.

Kaltes licht in dunklen wellen
Schenkt uns ungezähmte kraft,
Zieht im reigen seine kreise,
Werewolfes leidenschaft,
Pflügt uns scherben durch die sinne,
Im rausch so bleich verweilen sie
Und zwinget uns auf alle viere,
Gesegnet mit lykanthropie.

In blutgier wild und unersättlich,
Wütend und des lebens feind,
Abgelegt sind alte hüllen,
Wenn uns nachts der wolfsmond scheint.


2. Ein Abgrund


[music &lyrics: Managarm]

Die pracht sinkt nach dem grabe hin,
Wo sehnsucht lauscht und fäulnis gärt.
Ein unverlangen abwärts zieht,
Auf dass der leib zur tiefe fährt.

Mit wunder stimme schreiend,
Bis das echo mir im kopf zerschellt,
Ich warte in der finsternis
Und labe mich an dem, was fällt.

Den abgrund habe ich ersonnen,
Blicke in das spiegelbild,
Ins gähnend off'ne maul der stille,
Der in pein mein schreien gilt.


3. Verlockung


[music &lyrics: Managarm]

Lang ist der weg in der dunkelheit,
Bleierne furcht sitzt dir tief im nacken.
Hast du nicht eben ein wesen erschaut?
Fällt's dich gleich an, oder war's nur ein schatten?
Das einzige licht bietet fauliger schwamm,
Der glimmend gedeiht auf befallenen stümpfen,
Der wuchernd auf morschem gehölz sich vermehrt
Und dessen geburtsstatt liegt tief in den sümpfen.

Irrlichter führen dich tiefer hinein,
Niemand ist je der verlockung entkommen,
Jeder, der hier war, der wurde erwählt
Und dann ward sein jammerndes leben genommen.
Die erdige luft wird zum atmen zu knapp,
Du kannst es nur japsend und röchelnd ertragen.
Es hat keinen zweck, hier zu fleh'n und zu schrei'n,
Denn niemand hier draußen erhört deine klagen.

Der boden bewegt sich, du kannst hier nicht steh'n,
des Waldes Gesicht, es verschwimmt dir vor Augen.
Du wirst festgehalten von dornengestrüpp,
wenn Wurzeln das Blut aus dem Leibe dir saugen.
Die panische angst ist das letzte gefühl,
Das dir noch gewährt wird, bevor wir dich fressen,
Du bist unsre nahrung, so sieh uns jetzt an,
Im erdreich ist bald schon dein leichnam vergessen.


4. Ergraut


[music: Unhold, lyrics: Schatten]

Sinnengrau, durch totholz starrend,
Frostumhaucht in düsternis,
Schauderhaft dies kalte sehnen,
Selbst der tod ist ungewiss.

In den tiefen wühlt es wütend,
Durch mein herz gräbt sich ein ast.
Ein gespenst bin ich geworden,
Seelenfressend im morast.


5. Dort Unten


[Music: Managarm, lyrics: Schatten]

Abend deckt sein leichentuch
Schwer und kühl über die erde.
Schweigend liegt der alte see,
Dessen gast ich heut' sein werde.

Ohne regung sitz' ich hier,
Seh' mein antlitz in den wellen,
Seh', wie mich sein Blick erfasst,
Seh' es plötzlich vorwärts schnellen.

Krallen zerr'n an meinem haar,
Wurzelschlingen zieh'n mich nieder,
Wasser drängt in meinem mund,
Kälte kriecht durch meine glieder.

Tiefer reißt's mich in die flut,
In die schwärze meiner seele.
Endlich sink' ich auf den grund,
Wo ich mich vom menschsein stehle.

Wo ich keine hoffnung hege,
Wo mich schlamm und algen decken,
Werd' ich, bis ich nachts als alptraum
Wiederkehre, mich verstecken.


6. Trübschimmer


[Music & lyrics: Schatten / Managarm]

Häßlich kriecht ein trüber Schimmer,
Klamm und welk erstarrt die welt.
Zuversicht trifft jäh ihr ende,
Wenn der tag zu jammer fällt.

Nichts verheißt mehr lebens fortgang,
Was noch ist, wird nicht mehr sein.
Kalte asche deckt das eismoor,
Hier regiert nur matter schein.

Düsternd, zäh und schwarz umgibt's mich
Und kein licht dringt zu mir vor.
Meine finger tasten zitternd,
Suchen den trost, den ich verlor,
Finden hoffnung auf erlösung,
Eisern, rostig, alt und schwer,
Kalte dornen, grau und endlos,
Diese Nacht geht nimmermehr.


7. Freßfeind


[music: Managarm, lyrics: Managarm / Schatten]

Folgend einer warmen blutspur,
Entbehrend jeder rast,
Ist erst witterung genommen,
Treibt sie mich mit gier zur hast.
Endet eure nahrungskette,
So bin ich ihr letztes glied,
nach mir nur die Aasvertilger,
Die kein lebend' wesen sieht.

Zähne zermalmen knochen zu staub,
Heiseres scharren durchflüstert das laub,
Diebische ausgeburt, ungestalt jagend,
Weder durch hunger noch durst zu verzagen.

Kehliges knurren hetzt durch das geäst,
Garst'ger Klang, der keinen Zweifel mehr läßt:
Nah ist dein tod, such dein leben zu heischen,
Ich bin längst hier, dich voll lust zu zerfleischen.


8. Entmenschlicht


[music: Schatten / Managarm, lyrics: Schatten]

Kälte einer seele,
Hunger und wut,
Risse im bewusstsein,
Rasch gärt mein blut.
Hier im toten mondlicht
Klärt sich die sicht,
um mich wabern Schwaden,
Menschsein zerbricht.

Nun erwacht aus langem schlummer
In mir, was ich längst vergaß,
Jenes wesen, das gestirne
Mitleidlos vom himmel fraß.
Tobsucht zwingt mein dasein vorwärts,
krachend schnappen Kiefer zu,
Rot verschmiert mein grimmes antlitz,
Für mich gibt es keine ruh'.

Kälte meiner seele,
Die mich erblickt,
Gottlos und entmenschlicht,
Unheilsrelikt.


9. Nachtangst


[Music & lyrics: Schatten / Managarm]

Schauder ‒ eiskalt,
Schreien verhallt,
Tückisch auf dich lauernd,
Geifernd in den schatten kauernd.

Deinen angstschweiß kann ich wittern,
Sehe dich im dunkel zittern,
Hör' dein herz zum bersten schlagen,
Wenn dich Nachtgesichte jagen.

Panik lässt dein herz erstarren,
Welcher mahr wird deiner harren?

Nachtangst quält dich,
Grausam, greulich.
Fratzen, die dich hetzen,
Zwingen dich, dich zu verletzen.

Nachtangst wird nun bei dir weilen,
Wird mit schrecken dich ereilen.
Stimmen aus dem schädelinnern
Wollen stets daran erinnern,
Daß du nicht alleine bist,
Daß dich Furcht zermürbend frißt.
Hoffst, der tod könnt' dich befrei'n,
Doch die angst wird bei dir sein.

Angst schlingt sich um deine kehle,
Finsternis nagt an der seele,
Panik meuchelt all dein denken,
Wahnsinn wird dich fortan lenken.

Immer, wenn die sonne schwindet,
Grauen durch das mark sich windet,
Schlägt dein herz in eis'gem drang
Den takt zu deinem untergang.

Das nachtgeflüster wird dich holen,
Dich zu zerstör'n, wird dir befohlen.
In nackter verzweiflung zerreißt du dein fleisch,
Dein leben ‒ es flieht dich mit irrem gekreisch.



Thanks to dalvengyr for correcting these lyrics.


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